Die wirt­schaft­li­chen Fol­gen von CO­VID-19

Die COVID-19 Pandemie trifft Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität besonders stark. Sie tragen in der Regel höhere wirtschaftliche Kosten als Männer.

Schulschließungen und Krankheitsfälle bei Haushaltsmitgliedern führten dazu, dass die Belastung für Frauen durch Fürsorgearbeit weiter zunahm. Durch den Lockdown und die Wirtschaftskrise verloren viele Frauen ihren Arbeitsplatz. Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie verschlechterten die Prognose für die gleichberechtigte wirtschaftliche Teilhabe der Geschlechter. Nach Schätzungen des Weltwirtschaftsforums wird diese erst in rund 268 Jahren erreicht– elf Jahre später als ursprünglich prognostiziert.

Aus­wir­kung von CO­VID-19 auf die wirt­schaft­li­che Teil­ha­be von Frauen:

  • Frauen sind häufiger in informeller und ungeschützter Arbeit tätig und sind deshalb vom Lockdown und der Wirtschaftskrise in Folge der Pandemie besonders stark betroffen. Im Verhältnis zu Männern ist die Wahrscheinlichkeit für Frauen, den Job zu verlieren, zu 19% höher.x
  • Schon vor COVID-19 leisteten Frauen 2,5 Mal so viel häusliche Care-Arbeit wie Männer. Durch Schulschließungen und erkrankte Familienangehörige mussten viele Frauen die Erwebstätigkeit aufgeben und einen noch größeren Anteil an Betreuungsarbeit übernehmen.
  • Schätzungen von UN Women zufolge werden rund 47 Millionen Frauen durch die ökonomischen Folgen der Pandemie in die Armut gedrängt.x
  • Die zunehmende Belastung der Betreuungsarbeit hat gesundheitliche Folgen: In der Region Asien und Pazifik berichten beispielsweise 66% der befragten Frauen von den Auswirkungen der Pandemie auf ihre mentale Gesundheit im Vergleich zu 58% der Männer.x

Un­be­zahl­ter Pfle­ge- und Haus­ar­beit im Kon­text von CO­VID-19

  • Vor COVID-19
  • Während COVID-19

In einer 16-Länder Studie wurde herausgefunden, dass die Zeit für Betreuungsaufgaben sowohl für Männer, als auch für Frauen in der Pandemie anstieg. Quelle: United Nations (2021): The Sustainable Development Goals Report 2021

"Buil­ding Back Bet­ter"

Was kann ge­tan wer­den?

Angesichts der starken, geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Pandemie ist es unerlässlich, in den Reaktionsplänen auf die COVID-19 Pandemie speziell auf die Erfahrungen und Bedürfnisse von Frauen einzugehen.

Die Pandemie hat die ungleiche Verteilung von Sorge- und Pflegearbeit und die hohen wirtschaftlichen Kosten für Frauen verdeutlicht. Das Ziel des „Building Back Better“-Ansatzes ist es, die Situation vor der Pandemie zu überwinden, die Krise gleichsam als „Chance“ zu nutzen, und die Gleichberechtigung der Geschlechter in den Fokus der Anstrengungen zu stellen.

Der COVID-19 Global Gender Response Tracker von UN Women and UNDP zeigt hier großen Nachholbedarf auf: Von den untersuchten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die als Reaktion auf COVID-19 ergriffen wurden, zielen nur 13% auf die Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit von Frauen ab und nur 11% auf die Bewältigung unbezahlter Betreuungsarbeit.x

Neue Stu­die ana­ly­siert in­no­va­ti­ve und ka­ta­ly­ti­sche An­sät­ze zur Um­set­zung von Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit 

Die Studie zeigt auf wie die Covid-19 Pandemie existierende Geschlechterungerechtigkeiten verschärft hat. Der thematische Fokus liegt hierbei auf der wirtschaftlichen Stärkung von Frauen in den Bereichen Inklusives Wirtschaften, Pflege- und Sorgewirtschaft und Menschenwürdige Arbeit. Die Studie identifiziert innovative und katalytische Ansätze um Inspirationen für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zusammen zu tragen.

Fußnoten

  1. Quelle: UN Women (2020): From Insight to Action. Gender Equality in the Wake of COVID-19.
  2. Quelle: UN Women (2020): From Insight to Action. Gender Equality in the Wake of COVID-19.
  3. Quelle: UN Women (2020): Unlocking the lockdown: The gendered effects of COVID-19 on achieving the SDGS in Asia and the Pacific.
  4. Quelle: UNDP and UN Women: COVID-19 Global Gender Response Tracker.