Fi­nan­zi­el­le In­klu­si­on

In 90 Ländern gibt es rechtliche Beschränkungen, die Frauen in ihrer Berufswahl und ökonomischen Aktivitäten hemmen.

Diese Beschränkungen betreffen beispielsweise den Zugang zu Landrechten, Eigentum, Finanzen, im Erbrecht oder zur Berufsausübung. Nur wenn Frauen selbstständig Konten für Spareinlagen einrichten, Kredite aufnehmen oder Versicherungen abschließen können sowie eine finanzielle Grundbildung erhalten, ist eine gleichberechtigte wirtschaftliche Teilhabe möglich.
Durch finanzielle Inklusion verbessern sich die Lebensverhältnisse, die ökonomischen Aktivitäten erhöhen sich und die Anfälligkeit bei Krisen wird verringert.

Man­geln­der Zu­gang zum for­mel­len Fi­nanz­markt - die Fol­gen:

Fi­nan­zi­el­le In­klu­si­on - Bank­kon­ten

  • mit Bankkonto
  • ohne Bankkonto

Nur 59 Prozent al­ler Frauen be­sit­zen ein Bank­kon­to. x

  • Aktuell haben Frauen seltener als Männer Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen wie zum Beispiel Bankkonten, Kredite, Versicherungen, etc.
  • Ist ihnen der formelle Finanzmarkt verschlossen, sind Frauen auf riskante Optionen angewiesen, um Rücklagen aufzubauen oder Kredite aufzunehmen.
  • Bei diesen häufig informellen Optionen sind sie einem erhöhten Diebstahl- und Verlustrisiko aufgrund von fehlendem rechtlichen Schutz ausgesetzt.
  • Sie können dann nicht von angemessenen Zinsen und Einlagensicherungsschutz profitieren, haben keine formellen Beschwerdemöglichkeiten und tragen ein höheres Risiko, ihr gespartes Geld zu verlieren. 

Ei­ne Mil­li­ar­de Frauen hat ak­tu­ell kei­nen Zu­gang zum for­mel­len Fi­nanz­markt

In vielen Ländern sind Frauen mit rechtlichen und sozialen Diskriminierungen sowie Mehrfachdiskriminierungen konfrontiert, die sich negativ auf ihre sozioökonomische Teilhabe auswirken.

  • Finanzprodukte sind häufig nicht auf die Bedarfe von Frauen ausgerichtet.
  • Auch Kredite werden Frauen seltener und in geringerer Höhe gewährt.
    Ein Grund hierfür ist, dass Frauen aufgrund ungleicher Rechtslagen in einigen Ländern keinen Besitz und kein Land erwerben oder erben können und dadurch bei einer Kreditvergabe weniger Sicherheiten vorzuweisen haben.   

Info: In immer noch 90 Ländern gibt es rechtliche Beschränkungen, beispielsweise im Zugang zu Landrechten, Eigentum, Finanzen, im Erbrecht oder der Berufsausübung, die Frauen in ihrer Berufswahl und ökonomischen Aktivitäten einschränken.x

Vor­aus­set­zun­gen für fi­nan­zi­el­le In­klu­si­on

Um eine finanzielle Inklusion zu ermöglichen, müssen die spezifischen Bedarfe und Perspektiven von Frauen bei der Gestaltung neuer Finanzdienstleistungen und -produkte in den Mittelpunkt gestellt werden. Es müssen innovative Funktionen, Produkte und entsprechende Kundendienstleistungen entwickelt und angeboten werden, um wirklich jeder Person den Zugang zum Finanzmarkt zu gewährleisten.x

Die Verbesserung rechtlicher Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Teilhabe ist ebenfalls unerlässlich, um den Zugang für Frauen zu (Grund-)Besitz und die Verfügung über ihre eigenen finanziellen Mittel zu gewährleisten. Eine finanzielle Grundbildung sollte zudem allen Frauen jederzeit offenstehen.
Eine gelungene finanzielle Inklusion von Frauen wirkt sich positiv auf die gesamtgesellschaftliche Wirtschaftsleistung aus.

Fußnoten

  1. Quelle: World Bank Group (2018) The Global Findex Database 2017
  2. Quelle: World Bank Group (2020) Women, Business and the Law, p.9
  3. Quelle: GPFI (2020) Advancing Women’s Digital Financial Inclusion, p.39