Ge­­schlech­­ter­­spe­zi­­fi­­sche Di­gi­­ta­­li­­sie­­rungs­­­po­­ten­zi­a­­le

Für die Gleichberechtigung der Geschlechter stellt die digitale Revolution zugleich eine der größten Chancen und eine der größten Bedrohungen dar. Aktuell ist der Zugang zum Internet und zu mobilen Endgeräten nicht gleichberechtigt – weltweit haben 300 Millionen weniger Frauen als Männer Zugang zum mobilen Internet.x

Ge­schlech­ters­te­reo­ty­pe Aus­wir­kun­gen auf die Di­gi­ta­li­sie­rung

Auf die Digitalisierung des Finanzwesens haben Geschlechterstereotype einen tiefgreifenden Einfluss: 

  • Weltweit sind Frauen in finanztechnologischen Berufen und in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) systemisch unterrepräsentiert.
  • Hier müssen Frauen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, damit ihr Wissen und ihre Perspektiven zur Entwicklung neuer Produkte für eine nachhaltige Entwicklung beitragen können.
  • Ein weiteres Hemmnis für das Engagement und die Partizipation von Frauen im Internet, und in allen Bereichen der digitalen Welt, besteht zudem in geschlechtsspezifischer Gewalt, die auch im Internet ausgeübt und verbreitet wird.
  • Männer
  • Frauen

Im Durchschnitt besitzen Frauen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen 20 Prozent weniger Smartphones als Männer. Es besteht daher die Gefahr, dass Frauen vermehrt von digitalen Ansätzen zur finanziellen Inklusion ausgeschlossen sind, ebenso von Stellenangeboten im Internet, von Online-Weiterbildungen und Vernetzungsmöglichkeiten.

Mög­lich­kei­ten & Chan­cen

Bei gegebenem Zugang bietet das Internet Frauen auf der ganzen Welt jedoch neue Chancen, um Informationen, Netzwerke, Unterstützung, menschenwürdige Arbeitsplätze und bedarfsgerechte Finanzprodukte und -dienstleistungen ausfindig zu machen und zu nutzen.

Für Frauen, die aufgrund sozialer oder kultureller Normen nicht einfach in die nächste größere Stadt reisen und ein Konto eröffnen können, bieten entsprechende digitale Optionen zuvor nicht bestehende Möglichkeiten.

Wes­halb der Zu­gang zum In­ter­net nicht gleich­be­rech­tigt ist

Weltweit haben 300 Millionen weniger Frauen als Männer Zugang zum mobilen Internet.x Ein Grund hierfür ist, dass Frauen und Mädchen aufgrund geschlechterspezifischer Rollenbilder innerhalb der Familien verhältnismäßig weniger Zugang zu mobilen Endgeräten haben. Frauen fehlen aufgrund geschlechtsspezifischer Ungleichheiten zudem häufiger als Männern die finanziellen Ressourcen, um sich einen Zugang zum Internet leisten zu können. Dazu zählt, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer erhalten.

Fußnoten

  1. Quelle: GSMA (2020) The Mobile Gender Gap Report 2020, p.2 (öffnet neues Fenster)
  2. Quelle: GSMA (2020) The Mobile Gender Gap Report 2020, p.2 (öffnet neues Fenster)