Vorhaben: Ver­bes­se­rung der Ge­sund­heit von Müt­tern und Kin­dern durch si­mu­la­ti­ons­ba­sier­te Aus­bil­dung

Die nepalesische Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Mütter- und Säuglingssterblichkeit deutlich zu senken. Unter anderem sollen Patientensimulatoren in die Ausbildung von Hebammen, Pflegekräften und Ärzt*innen integriert werden, um Behandlungsfehlern vorzubeugen und die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen zu schützen. Vor diesem Hintergrund kooperierten die indische Niederlassung des norwegischen Anbieters von Simulationslösungen, Laerdal, mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Rahmen des develoPPP-Programms des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ).

Überblick

Kategorien
  • Themen: Gesundheit
  • Gesundheit: SRGR
Länder
Nepal
Laufzeit
2018 bis 2021
© Laerdal

Ausgangssituation

Trotz signifikanter Fortschritte bei der Hebammenausbildung in Nepal gibt es noch Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Erreichung internationaler Standards. Insbesondere in abgelegenen Gebieten gibt es kaum Ausbildungskurse in Notfallmedizin und klinischer Intensivpflege, außerdem fehlt es an Fachpersonal. Bisher fand die Ausbildung meist direkt an der Patientin statt, wodurch es zu Behandlungsfehlern kommen kann. 

Ziel

Ziel des Projekts war es, simulationsgestützte Lernmethoden in die Ausbildung von Hebammen und medizinischem Fachpersonal zu integrieren, um die Versorgung von Müttern und Neugeborenen in Nepal zu verbessern. 

Vorgehen

Laerdal, der weltweit größte Hersteller von Patientensimulatoren für die Ausbildung in der medizinischen Notfallversorgung, engagierte sich gemeinsam mit der GIZ im Rahmen des develoPPP-Programms des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) dafür, die Qualität der medizinischen Betreuung von Müttern und Neugeborenen in Nepal zu verbessern. Dafür wurden insgesamt über 1.000 Hebammen-, Medizin- und Krankenpflegestudierende sowie Gesundheitsfachkräfte mittels simulationsbasierter Ausbildungsmethoden (SBA) geschult. Die Simulation ermöglicht es, geburtshilfliche Situationen und medizinische Notfälle in der Praxis zu erlernen, ohne das Wohl der Patientinnen zu gefährden. 

Wirkung

Während des dreijährigen Projekts konnten die Partner SBA als festen Bestandteil der nationalen Lehrpläne für Hebammen- und Geburtshelfer*innen verankern. Simulationsbasiertes Lernen ist mittlerweile ein integraler Bestandteil an zentralen Universitäten und Bildungseinrichtungen in Nepal, über 85 Prozent der angehenden Hebammen lernen an Patientensimulatoren. Darüber hinaus wurden zwei Simulationslabore errichtet, die u.a. Übungspuppen, einen Computerraum für Online-Simulationen und einen Raum für Nachbesprechungen enthalten und den Bildungseinrichtungen in der Region auch nach Projektende zur Nutzung offenstehen. Für die Hersteller von Lösungen zur Unterstützung der simulationsgestützten Ausbildung eröffneten sich neue Marktchancen und letztlich auch Zugang zu dringend benötigtem und qualifiziertem Fachpersonal.

© Laerdal