Vorhaben: Team­work für die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter: Sport for De­ve­lop­ment in Af­ri­ca (S4­DA)

Frauen und Mädchen werden immer noch im sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben benachteiligt und diskriminiert. Die Fortschritte im Hinblick auf das SDG 5 – Gleichstellung der Geschlechter haben sich nicht nur verlangsamt, sondern sind teilweise rückläufig. Gleichzeitig zeigen Studien, dass die Gleichstellung der Geschlechter zu besseren Ergebnissen in der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung eines Landes führt. Die Hauptgründe für die bestehenden Ungleichheiten sind kulturelle, rechtliche und wirtschaftliche Barrieren, die oft tief in sozialen Normen, patriarchalischen Machtstrukturen und individuellen Interessen verwurzelt sind. Um diese Barrieren zu überwinden und die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen zu fördern, ist es wichtig, sowohl (junge) Frauen als auch (junge) Männer zu adressieren.

Überblick

Kategorien
  • Themen: Frauen, Frieden, Sicherheit
  • Frauen, Frieden, Sicherheit: Sexualisierte Gewalt
  • Themen: Gesundheit
  • Gesundheit: SRGR
  • Gesundheit: WASH
  • Gesundheit: Digitalisierung
  • Themen: Wirtschaftliche Stärkung von Frauen
  • Wirtschaftliche Stärkung von Frauen: Förderung von Unternehmerinnen
  • Wirtschaftliche Stärkung von Frauen: Berufliche Bildung
  • Wirtschaftliche Stärkung von Frauen: Beschäftigungsförderung
Länder
Kenia, Senegal
Laufzeit
2022 bis 2025
Auftraggeber
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
© Geneviève Sauvalle

Ausgangssituation

Der afrikanische Kontinent ist von der Klimakrise und der COVID-19-Pandemie stark betroffen. Angesichts der laufenden Veränderungen müssen junge Menschen mit passenden Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet werden. Jedes Jahr treten in Afrika etwa 20 Millionen junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein. Daraus ergibt sich das Potenzial für die größte Arbeitskraft der Welt. Um die Ziele "Leave No One Behind" und einer "Just Transition" zu erreichen, müssen junge Menschen, insbesondere Frauen und Mädchen, mit Fähigkeiten und Kompetenzen wie Kommunikations-, Kooperations- und Führungsqualitäten ausgestattet werden, die sie als agents of change befähigen. Die große Begeisterung für den Sport auf dem afrikanischen Kontinent bietet die Möglichkeit, junge Menschen für hochwertige Bildungs- und Berufsbildungsprogramme zu gewinnen.

Sport für Entwicklung (SfE) kann Einstellungen und Verhalten der Teilnehmer*innen  Bezug auf die Diskriminierung von Frauen und Mädchen verändern und gegenseitigen Respekt und Verständnis fördern. Durch wertebasierte Übungen können Kinder und Jugendliche ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen verbessern und werden für die Gleichstellung der Geschlechter und Inklusion sensibilisiert. In begleitenden Diskussionsrunden können die Teilnehmer*innen die vermittelten Kompetenzen oder Themen weiter vertiefen und mit ihrem Alltag verbinden.

Ziel

Panafrikanische, regionale und nationale Akteure wenden vermehrt sportbasierte Ansätze an, die die Gleichstellung der Geschlechter, die Transformation stereotypischer Geschlechterrollen und soziale sowie berufsrelevante Kompetenzen fördern.

© GIZ Sports for Development Africa

Vorgehensweise

Das Regionalvorhaben Sport für Entwicklung in Afrika (S4DA) nutzt Sport und körperliche Aktivitäten, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Das geschieht, indem es die Rolle von Frauen und Mädchen kräftigt und gleichzeitig zu einer positiven Männlichkeit bei Jungen und Männer beiträgt. Wir verfolgen einen geschlechtertransformativen und rechtebasierten Ansatz, mit dem Ziel, die Chancengleichheit für alle voranzutreiben. Safeguarding-Prinzipien stellen sicher, dass Aktivitäten in einem Umfeld stattfinden, das frei von Gewalt und Missbrauch ist und sichere Räume für alle schafft.

S4DA...

  • arbeitet eng mit dem Sportrat der Afrikanischen Union (AUSC) zusammen, um dessen Führungsrolle als spezialisierte technische Abteilung der Afrikanischen Union (AU) zu stärken, das für die Förderung der Entwicklung im und durch Sport in Afrika zuständig ist. Der AUSC arbeitet eng mit regionalen und nationalen Partnern zusammen und bietet den politischen Entscheidungsträgern strategische Orientierung und Standardisierung. Geleitet von den Prioritäten der AU-Agenda 2063 streben wir gemeinsam eine stärkere Anerkennung von SfE als Beitrag zu den SDGs an, insbesondere im Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter und die Jugendentwicklung.
  • stattet Partner mit Konzepten aus, die das Bewusstsein und die Kapazitäten der Partnerregierungen und -organisationen für die Nutzung von Sport und körperlicher Betätigung als Entwicklungsinstrument stärken. Dies wird durch die Integration von SfE in nationale Agenden, Strategien und Lehrpläne erreicht. Zudem werden Multiplikator*innen wie Trainer*innen, Lehrer*innen oder Vertreter*innen lokaler Verwaltungen ausgebildet und mit der SfE-Methodik ausgestattet. Diese „SfE-Multiplikator*innen“ setzen SfE dann vor Ort in die Praxis um, indem sie Kinder und Jugendliche gemäß den entwickelten Standards unterrichten.
  • arbeitet mit regionalen Partnern zusammen, um regionale Initiativen zu fördern und regionale Netzwerke sowie den länderübergreifenden Austausch zur Förderung von SfE-Ansätzen zu stärken. Gemeinsam mit Partnern wie der OlympAfrica Foundation (OAF) und Special Olympics Africa unterstützen wir den Austausch von Best Practices unter den verschiedenen Stakeholdern durch "SfE-Champions", z.B. Bildungsinstitutionen und Hochschulen, die bei der Umsetzung von SfE-Ansätzen besonders erfolgreich sind.
  • baut oder renoviert geschlechtersensible und inklusive Sportplätze in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und Nutzergruppen, um sichere Räume für Kinder und Jugendliche zu schaffen, in denen sie sich körperlich betätigen können.
  • unterstützt gendertransformative Ansätze durch die Stärkung nationaler und regionaler Netzwerke, die sportbasierte Ansätze nutzen, um Mädchen und Frauen durch Sport zu stärken, positive Männlichkeit zu fördern und das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Vorurteile zu schärfen. Durch ein panafrikanisches Agents of Change Netzwerk Equal Play Effect Africa werden afrikanische SfE-Organisationen bei der Erstellung und Umsetzung ihrer eigenen Gender-Aktionspläne unterstützt.
© GIZ Sports for Development Africa

Wirkung

Seit 2014 haben wir gemeinsam mit Partnern...

  • den S4D-Ansatz in nationale Strategien, Konzepte oder Lehrpläne in Äthiopien, Kenia, Mosambik, Namibia, Senegal und Togo integriert.
  • 179 Sportplätze gebaut oder renoviert, die über 700.000 Kindern und Jugendlichen zur Verfügung stehen.
  • über 1.700 Multiplikator*innen (z. B. Trainer*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen) darin geschult, den SfE-Ansatz in ihre Trainings und Lehrpläne zu integrieren.
  • über 33.000 Kinder und Jugendliche (ca. 40% weiblich) regelmäßig in SfE-Aktivitäten eingebunden, um ihren Zugang zu Entwicklungsmöglichkeiten durch Sport zu verbessern.
© GIZ Sports for Development Africa