Vorhaben: För­de­rung der Be­tei­li­gung von Frauen an Frie­dens­pro­zes­sen im Na­hen Os­ten und Nord­afri­ka

Überblick

Kategorien
  • Frauen, Frieden, Sicherheit: Beteiligung an Friedensprozessen
Länder
Irak, Libyen, Syrien, Jemen
Laufzeit
2022 bis 2025
Auftraggeber
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ausgangssituation

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete im Jahr 2000 die Resolution 1325 mit dem Ziel, Frauen verstärkt in die Krisenprävention, Konfliktbewältigung und Friedenskonsolidierung einzubeziehen und sie vor sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten zu schützen. Die Teilhabe von Frauen ist entscheidend für den Erfolg und die Wirksamkeit von Friedens- und Sicherheitsinitiativen. Bis heute bleibt jedoch insbesondere im Nahen Osten und in Nordafrika, der sogenannten MENA-Region, die Umsetzung der Resolution 1325 eine große Herausforderung: Frauen nehmen dort traditionell weniger an politischen Prozessen teil als Männer. Eine effektive und gleichberechtigte Beteiligung von Frauen an Friedens- und Übergangsprozessen ist somit nach wie vor nicht gegeben.

Ziel

Ziel des Projekts ist es, die politische Teilhabe von Frauen und ihren Einfluss in Friedensprozessen im Nahen Osten und Nordafrika nachhaltig zu verbessern und stärken.

Vorgehensweise

Das Projekt fördert die maßgebliche und effektive Teilhabe von Frauen an Friedensprozessen für einen nachhaltigen Frieden in der MENA-Region. Fokusländer der Maßnahme sind Irak, Jemen, Libyen und Syrien, die Umsetzung erfolgt gemeinsam mit UN-Women. Friedensaktivistinnen, Mediatorinnen und ausgewählte Frauengruppen lernen, wie sie Friedensverhandlungen mitgestalten und leiten können. Sie erhalten Zugang zu einem eigens entwickelten Onlineportal und der sogenannten Peace Agreement Database sowie der PeaceFem App, die Strategiedokumente, Einzelfallstudien und Schulungsmaterialien enthalten. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Förderung der transnationalen Vernetzung und des Erfahrungsaustauschs. Darüber hinaus werden Regierungen und andere Akteure von Friedensverhandlungen hinsichtlich der Beteiligung von Frauen und der Integration von gendersensiblen Perspektiven beraten. Ein wichtiger Bestandteil des Vorhabens ist die Kooperation mit renommierten internationalen Think Tanks und Forschungsinstituten. Diese untermauern mit qualitativer und quantitativer Forschung die Ansätze des Vorhabens und garantieren eine faktenbasierte und wirksame Vorgehensweise.

Wirkung

Mehrere regionale Konferenzen zur Förderung des Erfahrungsaustauschs von Friedensaktivistinnen in der MENA-Region haben stattgefunden. Zum Beispiel entwickelten Teilnehmerinnen in Tunis innovative Ideen für stockende Friedensprozesse; in Kairo wurden die länderübergreifenden Kapazitäten von 22 Diplomatinnen gestärkt und in Beirut stand die generationsübergreifende Zusammenarbeit im Mittelpunkt. 2018 konnten 470 Frauen an kommunalen, regionalen oder nationalen Prozessen zur Bildung eines politischen Willens oder zur Vorbereitung einer Entscheidung in Friedensprozessen teilnehmen, 2019 waren es 397 Frauen. Seit Ausbruch der COVID-19 Pandemie setzt das Vorhaben verstärkt auf digitale Formate.