Glossar
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K
- Klassizismus
Klassismus ist eine Diskriminierungsform, die die Ausgrenzung und Benachteiligung von Personen aufgrund ihres sozioökonomischen Status beschreibt. Klassistisches Handeln und Denken führen zu Unterdrückung aufgrund von tatsächlicher oder vermeintlicher sozialer Herkunft und Stellung. Diese Form der Diskriminierung betrifft Personen niedrigeren sozioökonomischen Status und geht über die Vorurteilsebene hinaus. Klassismus ist gesellschaftlich ebenso strukturell verankert wie beispielsweise Sexismus oder Rassismus.
L
- Leave No One Behind
Leave No One Behind ist das zentrale Versprechen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Alle Mitgliedstaaten verpflichten sich dazu, niemanden zurückzulassen und damit insbesondere marginalisierte Personen und Gruppen in den Blick zu nehmen. Dafür sollen diskriminierende Gesetze, Politiken und soziale Normen überwunden werden, die die Rechte von Menschen untergraben und ihre Handlungsfähigkeit einschränken.
- LSBTIQ*
LSBTIQ* steht für lesbische, schwule, bisexuelle, Trans*, intersexuelle* und queere Menschen. Der Stern (*) berücksichtigt Menschen die sich in ihrer Geschlechtsidentität nicht auf einen dieser Begriffe festlegen lassen möchten.
M
- Mainstreaming
Mainstreaming (englisch, frei übersetzt: „zur Hauptströmung machen“) bedeutet, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe bei allen Entscheidungen und Prozessen berücksichtigt wird. In der Entwicklungspolitik wird unter anderem in den Bereichen Gleichstellung der Geschlechter (Gender-Mainstreaming), Integration von Menschen mit Behinderungen und Bekämpfung von HIV/Aids ein Mainstreaming-Ansatz verfolgt. Gender-Mainstreaming ist dabei der strategische Ansatz zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter. Dies bedeutet, dass bei politischen und gesellschaftlichen Vorhaben und Entscheidungen immer die unterschiedlichen Lebenslagen und Interessen von Frauen, Männern und Menschen mit anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt werden müssen.
- MAP
Eine Multi-Akteurs-Partnerschaft ist eine Form der Kooperation, bei der Akteure aus mindestens drei unterschiedlichen Sektoren (Staat, organisierte Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft oder Wissenschaft) organisiert und langfristig zusammenarbeiten.
- Marginalisierung
Marginalisierung beschreibt den Prozess, dass Individuen oder Bevölkerungsgruppen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Dahinter steht die Vorstellung, dass ein gesellschaftliches Zentrum existiert, von dem Menschen mehr oder weniger weit entfernt sein können. Typischerweise werden Menschen sozial, kulturell, wirtschaftlich, aber auch geografisch an den Rand gedrängt. Oftmals findet Verdrängung auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt, beispielsweise im Fall einer alleinerziehenden Mutter, die in einem schlecht angebundenen Randgebiet einer Stadt lebt.
- Mehrfachdiskriminierung
Eine Mehrfachdiskriminierung liegt vor, sobald ein Mensch auf Basis mehrerer Identitätsmerkmale (bspw. Geschlecht, Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religion) gleichzeitig verschiedenen marginalisierten Gruppen angehört und diskriminiert wird.
- MENA
Middle East and North Africa (= Naher Osten und Nordafrika)
- Menschenhandel
Die Anwerbung, Beförderung, der Transfer, die Beherbergung oder Aufnahme von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung.
- Menschenrechtsbasierter Ansatz
Ein menschenrechtsbasierter Ansatz in der Politik stellt die völkerrechtlich verbrieften Ansprüche der Menschen gegenüber den Staaten, in denen sie leben, in den Vordergrund und fördert Menschenrechtsprinzipien wie Partizipation, Empowerment oder Nichtdiskriminierung. Im Rahmen von Entwicklungszusammenarbeit werden Personen und Personengruppen darin unterstützt, ihre Rechte einzufordern und ihr Leben grundsätzlich selbstbestimmt zu gestalten. Zielgruppen sind nicht Empfänger*innen von Hilfe oder Wohltätigkeit, sondern Rechteinhaber*innen. Die Regierungen ihrer Länder sind die Pflichtentragenden. Die Förderung der Menschenrechte in allen Bereichen der Zusammenarbeit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung und die Verringerung von Armut.