Gen­der­sen­si­ble Re­gie­rungs­struk­tu­ren

In vielen Ländern gibt es Bemühungen zur dezentralen Verlagerung von konkreten politischen Prozessen sowie administrativen und wirtschaftsplanerischen Strukturen auf lokalere Regierungsebenen.

Wichtig ist, in enger Verbindung zur Demokratisierung, die inklusive und geschlechtergerechte Partizipation der gesamten Bevölkerung in lokalen Entscheidungsprozessen zu betonen. Denn nur durch eine inklusive und geschlechtergerechte Partizipation kann die Teilhabe von Frauen, Mädchen und LSBTIQ*-Personen am politischen Leben gestärkt werden. 

Die Aus­wir­kun­gen von Kor­rup­ti­on:

Allerdings verhindern defekte Regierungsstrukturen die Stärkung einer geschlechtergerechten politischen Teilhabe. Insbesondere Korruption betrifft Frauen, Mädchen und LSBTIQ*-Personen in besonders negativem Maße.

  • Korruption verschärft grundsätzlich ungleiche Machtverhältnisse in Gesellschaften, wodurch auch geschlechterspezifische Ungleichheiten vertieft werden.
  • Frauen und Mädchen spüren die negativen Konsequenzen bestimmter Formen der Korruption, vor allem von sexueller Nötigung und Erpressung („Sextortion“), besonders, da diese häufig nicht als solche erkannt oder aus Scham und/oder Angst vor Vergeltung von den Betroffenen nicht angezeigt werden. 
  • Die Ausgangspunkte von Korruption liegen meist in männerdominierten Netzwerken und zielen daher auch primär auf deren Vorteile ab.
  • Rechtsstaatlichkeit und gendertransformative Korruptionsbekämpfung haben deshalb eine große Relevanz, damit Frauen ihre Rechte und Ansprüche durchsetzen können – egal ob in der Politik oder am Arbeitsplatz.

Ein gen­der­spe­zi­fi­scher An­satz zur Be­kämp­fung von Kor­rup­ti­on ist des­halb es­sen­zi­ell für mehr Gleich­be­rech­ti­gung und ei­ne nach­hal­ti­ge­re Ge­sell­schafts­ent­wick­lung.

SIDA (2015): Gender and Corruption