Ver­bes­ser­ter Zu­gang zu Was­ser, Sa­ni­tär­ver­sor­gung und Hy­gie­ne (WA­SH)

Bei unzureichender Infrastruktur kann die Beschaffung von Wasser Frauen bis zu sechs Stunden pro Tag vereinnahmen – Zeit, die für andere wichtige Tätigkeiten und Erwerbsarbeit fehlt.

Die Rol­le von Frauen in der Was­ser­ver­sor­gung:

Frauen und Mädchen spielen eine zentrale Rolle bei der Wasser- und Sanitärversorgung und Hygiene. In vier von fünf Haushalten ohne Trinkwasserquelle sind sie für das Wasserholen verantwortlich. Diese Aufgabe ist sehr zeitaufwendig.

  • Das Wasserholen wirkt sich zudem auf die Gesundheit aus, zum Beispiel durch Wirbelsäulenverletzungen oder Schwangerschaftsabbrüche beim Tragen schwerer Lasten.
  • Zugleich besitzen Frauen durch diese Tätigkeiten wertvolles Wissen, unter anderen über die Orte und Qualität der Trinkwasserquellen, den aktuellen gemeinschaftlichen Umgang mit dem Wasser sowie die bestehenden Probleme.xDaher verbessern Maßnahmen, bei deren Planung und Durchführung Frauen voll beteiligt sind, die Wasserversorgung effektiver und nachhaltiger.x
  • Von einem mangelnden Zugang zu grundlegenden Wasser-, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen sind Frauen und Mädchen stark betroffen. Dies ist auf ihre Bedarfe im Zusammenhang mit Menstruation und Schwangerschaft und auf ihre Rolle in der Pflege von kranken Familienmitgliedern und Kleinkindern zurückzuführen.

WA­SH Fi­gu­ren in­fo­gra­fik

Auf ein Schul­jahr ge­se­hen ver­pas­sen Mäd­chen cir­ca 20 Pro­zent des Lern­stoffs

Jeden Monat menstruieren circa 1.9 Milliarden Frauen und Mädchen, täglich sind es über 300 Millionen. 
Jedoch leben mehr als 63 Millionen Frauen und Mädchen in Haushalten ohne Zugang zu Toiletten und 26 Millionen jungen Frauen in humanitären Notsituationen fehlt es an der Basisversorgung mit Menstruationsbedarf.

Bieten Schulen nur unzureichende Sanitäreinrichtungen, fehlen Mädchen während ihrer Periode häufiger im Unterricht – in Subsahara-Afrika bis zu 5 Tage im Monat. Auf ein Schuljahr gesehen verpassen sie circa 20 Prozent des Lernstoffs. Der verbesserte Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung erhöht die Teilnahme von Mädchen am Schulunterrichtx und damit ihre Chancen auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe.

Info: Das Risiko für Frauen und Mädchen geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt zu erleben, erhöht sich bei unzureichenden Sanitäranlagen sowie fehlender Infrastruktur wesentlich. Fehlende Privatsphäre führt häufig dazu, dass Frauen und Mädchen die Sanitäranlage und Wasserstellen nachts aufsuchen. Die meist unbeleuchteten Wege und Anlagen sowie fehlende Türen die Schutz bieten könnten, führen dazu, dass Frauen und Mädchen besonders gefährdet sind sexuelle Belästigung sowie Gewalt zu erfahren.

Fußnoten

  1. Quelle: SIDA (2015) Women, Water, Sanitation and Hygiene (öffnet neues Fenster)
  2. Quelle: UN Water (2006) Gender, Water and Sanitation: A Policy Brief (öffnet neues Fenster)
  3. Quelle:  (öffnet neues Fenster)SIDA (2015) Women, Water, Sanitation and Hygiene (öffnet neues Fenster)