Aktivität: Guar­di­ans of the Hills: Em­power­ing Wo­men Lea­ders for Ur­ban Resi­li­ence

Das Projekt sieht vor, die lokale Widerstandsfähigkeit zu stärken und gleichzeitig die Qualität des öffentlichen Bereichs zu verbessern. Weibliche Führungskräfte der Gemeinde werden als "Wächterinnen des Hügels" unterstützt und an der Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und der Einrichtung eines Frühwarnsystems für Erdrutsche beteiligt.

Überblick

Kategorien
  • Themen: Klima
Länder
Ecuador
Laufzeit
Juli 2019 bis April 2021
Auftraggeber
  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Ausgangssituation

Portoviejo, die Hauptstadt der ecuadorianischen Küstenprovinz Manabí, ist einer mehrfachen Klimabedrohung ausgesetzt. Diese Bedrohungen haben sich historisch gesehen in unerwünschten Ereignissen wie den El-Niño- und La-Niña-Phänomenen sowie in starken Regenfällen, die jedes Jahr Erdrutsche und Überschwemmungen verursachen, ausgedrückt. Da der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität von Regenfällen verstärkt, steigt das Risiko solcher Gefahren, welche nicht nur erhebliche menschliche und materielle Verluste verursachen, sondern sich auch negativ auf Entwicklungsprozesse auswirken. Das beschleunigte Stadtwachstum hat zu informeller Landbesetzung geführt, wodurch ein erhöhter Druck auf die natürlichen Ressourcen entstanden ist. Es wurden informelle Siedlungen an Flussufern, Hügeln, Schutzgebieten und natürlichen Flüssen errichtet. Diese räumlichen Standortbedingungen, die zu den sozioökonomischen Bedingungen der Bevölkerung hinzukommen, bilden Räume der Verwundbarkeit, Ausgrenzung, Segregation und Informalität, die das Katastrophenrisiko erhöhen, wie z.B. die Hügel von San Pablo. Die zunehmende Abholzung des Trockenwaldes zur Errichtung neuer Siedlungen hat den Boden verändert und die Hügel ohne ihren natürlichen Schutz gelassen. Infolgedessen befinden sich viele Familien in erdrutschgefährdeten Gebieten. Frauen und Mädchen leiden aufgrund der traditionellen Rollen und der mit dem Geschlecht verbundenen unterschiedlichen Verantwortlichkeiten tendenziell stärker unter den negativen Folgen sozialer Naturkatastrophen, Armut und Gewalt.

Ziel

Die Widerstandsfähigkeit des städtischen Klimas in San Pablo soll erhöht werden, indem Frauen befähigt werden, Anpassungsmaßnahmen auf der Grundlage der Natur umzusetzen und Veränderungen in ihrem Gebiet zu fördern, wodurch die Beteiligung und Mitverantwortung gestärkt wird.

In Kooperation mit lokalen Universitäten haben die Projektverantwortlichen vor Ort weibliche Führungspersönlichkeiten der lokalen Gemeinschaften – die Guardians of the Hills – zunächst identifiziert und für das Projekt gewonnen. Unterstützt von der Association of Risk Management Professionals of Ecuador wurden in der Folge zahlreiche Workshops durchgeführt und verschiedene Einzelprojekte angestoßen, wie die Errichtung von Plantagen, Böschungsterrassen, Spielplätzen und Öko-Lehrpfaden. Auf diese Weise konnten öffentliche Räume für die lokale Bevölkerung geschaffen und gleichzeitig natürliche Abflusswege für Regenwasser gestaltet werden, die das Risiko von Erdrutschen verringern. Die Guardians waren dabei im gesamten Prozess beteiligt, was zu einem direkten Übertrag der Projektergebnisse in eine Verbesserung der Lebenssituation der Frauen in der Gemeinschaft in Gang gesetzt hat.

Darüber hinaus haben die Guardians ein gemeinschaftsbasiertes Warnsystem für Erdrutsche installiert. Die Guardians haben dabei eine Schlüsselfunktion als unmittelbare Kontaktpersonen inmitten ihrer Gemeinschaft vor Ort im Falle eines Alarms. Eine digitale App, die verbunden ist mit lokalen Notfallinstitutionen und den Bezirksverwaltungen, dient dabei als frei zugängliche Schnittstelle für die schnelle Information und Vernetzung.

Die durch die Arbeit der Guardians gewonnenen Kenntnisse und Fähigkeiten werden kontinuierlich in Workshops innerhalb der Gemeinschaften weitergegeben, um eine nachhaltige Stärkung der weiblichen Bevölkerungsanteile auch strukturell zu unterstützen. Die Resultate und Erfahrungen werden dokumentiert und medial aufbereitet, mit der Verwaltung von Portoviejo geteilt und anschließend an Partnerstädte innerhalb des GIZ Intermediate Sustainable Cities Programme verbreitet. Auf diese Weise findet die Initiative nicht nur auf lokaler Ebene statt, sondern hilft weltweit, das Potenzial von Frauen als Climate Actors systematisch auf- und auszubauen und so geschlechterspezifische Anpassungsprozesse hinsichtlich der globalen Herausforderung Klimawandel voranzutreiben.

Vorgehensweise

Durch die partizipative Gestaltung und Umsetzung ökosystembasierter Anpassungsmaßnahmen aus einer Gender-Perspektive und die Stärkung organisatorischer Prozesse konzentriert sich der Ansatz auf die soziale und territoriale Transformation, um die Verwundbarkeitsfaktoren im Zusammenhang mit Erdrutschgefahren zu verringern und die Klimaresilienz zu erhöhen. Frauen werden in ihrer Rolle als Klimaakteurinnen gestärkt, um die Wohngegenden lebenswerter und sicherer zu gestalten und die städtische Klimaresilienz in San Pablo zu erhöhen. Naturbasierte Anpassungsmaßnahmen werden von Frauen durchgeführt, Partizipation und Mitverantwortung gestärkt und Veränderungen gefördert.

Wirkung

Erwartete Ergebnisse:

  1. Naturbasierte Anpassungslösungen für erdrutschgefährdete Gebiete, die auf partizipative Weise umgesetzt werden.
  2. Frauen werden in ihrer Rolle als lokale Akteurinnen für den Klimaschutz gestärkt und als wichtige Entscheidungsträgerinnen für ihre Gemeinden anerkannt und ihre organisatorischen Kapazitäten gestärkt.
  3. Frauen in Führungspositionen werden gestärkt, Zeugnisse und Erfahrungen von Nachbarschaftsorganisationen zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Verhinderung von Erdrutschen und zur Verhinderung geschlechtsspezifischer Gewalt auszutauschen.