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Über­win­dung der Ge­schlechter­kluft im afri­ka­ni­schen Frie­dens- und Si­cher­heits­sek­tor

01.04.2022, News :

In Zusammenarbeit mit dem Women, Peace and Security Institute (WPSI) am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) setzt das GIZ-Vorhaben zur Unterstützung des KAIPTC seit 2019 erfolgreich das „Inspiring African Women Leaders in Peace and Security“ (IAWLPS) Programm um.
 

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Die Marginalisierung von Frauen, Mädchen und nicht-binären Personen sowie ihrer Perspektiven und Interessen in Friedensprozessen und bei der Konfliktbewältigung sind allgegenwärtig. Die gleichberechtigte und vollständige Integration von Frauen und nicht-binären Personen in alle Aktivitäten und Bereichen des Friedens- und Sicherheitsumfelds, unter anderem durch die verstärkte Rekrutierung von Frauen als zivile, polizeiliche und militärische Fachkräfte sowie die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen in multilateralen Friedenseinsätzen, bleibt ein bisher unerreichtes Ziel.

In Zusammenarbeit mit dem Women, Peace and Security Institute (WPSI) am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) setzt das GIZ-Vorhaben zur Unterstützung des KAIPTC seit 2019 erfolgreich das „Inspiring African Women Leaders in Peace and Security“ (IAWLPS) Programme um, um dies zu adressieren.

Das IAWLPS Programm bietet weiblichen Fach- und Führungskräften der mittleren Ebene über 1,5 Jahre ein umfangreiches Fortbildungsprogramm. Im Rahmen des IAWLPS-Programms haben die Teilnehmerinnen diverse Möglichkeiten, sich fortzubilden, ihre fachlichen (Führungs-)Fähigkeiten auszubauen sowie sich mit anderen weiblichen Fach- und Führungskräften zu vernetzen, um ihre aktive und nachhaltige Beteiligung im Friedens- und Sicherheitsumfeld zu verbessern.

Das IAWLPS-Programm richtet sich jährlich an 15-20 weibliche Führungskräfte der mittleren Ebene, die bereits im Friedens- und Sicherheitssektor tätig sind und ihr Führungspotenzial weiter ausbauen möchten. Im Rahmen des Programms wird ein breites Spektrum an virtuellen und Präsenz-Seminaren zu Capacity Building sowie Coaching und Networking-Möglichkeiten mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten angeboten, die alle darauf ausgerichtet sind, das Führungspotenzial und die Fähigkeiten der Teilnehmerinnen zu verbessern. Ein wichtiger Bestandteil des Programms sind zudem Projekte, die die Teilnehmerinnen speziell für das IAWLPS-Programm ausgewählt haben und anhand welcher sie Führungsherausforderungen bearbeiten wollen. Das Projekt ist ein Kernelement des IAWLPS-Programms, da die Teilnehmerinnen während ihrer gesamten IAWLPS-Zeit an diesem Projekt arbeiten.

Die Teilnehmerinnen bestätigen, dass ihre Teilnahme am Programm sowohl ihre Fähigkeiten und Kompetenzen als auch ihr Selbstvertrauen gestärkt hat. Die erfolgreiche Umsetzung ihrer IAWLPS-Projekte und ihrer persönlichen Karrierepläne, u.a. durch Beförderungen und/oder neue Stellenangebote, sind nur ein Indiz für die positiven Wirkungen des Programms. Oberstleutnant Arabiatou Jarjue bekräftigt:

Das Pro­gramm hat mei­ne Füh­rungs­qua­li­tä­ten ver­bes­sert und we­sent­lich zu mei­ner Be­för­de­rung zur ers­ten weib­li­chen na­tio­na­len Pa­ra­de­kom­man­dan­tin der Re­pu­blik Gam­bia bei­ge­tra­gen.

Oberstleutnant Arabiatou Jarjue

Mit dem IAWLPS-Programm leistet die GIZ einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und nachhaltigen Frieden. Im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wird über das IAWLPS-Programm somit ein konkreter Beitrag zur Umsetzung der Agenda "Frauen, Frieden und Sicherheit " sowie zum dritten Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit (2021-2024) geleistet.

Mehr Informationen über das IAWLPS-Programm finden Sie hier.

Be­tei­li­gung von Frauen an Frie­dens­pro­zes­sen

Aufgrund diskriminierender Geschlechterstereotypen, mangelndem politischen Willen, allgemein geringen politischen Beteiligungsmöglichkeiten und unzureichenden Bildungsmöglichkeiten sind Frauen oft von Friedensprozessen ausgeschlossen. Dadurch werden die Perspektiven von etwa der Hälfte der repräsentativ verhandelnden Gesellschaften missachtet. Eine gerechte, gleichberechtige Einbeziehung von Frauen kann zur Erhöhung der Legitimität von Friedensprozessen und zur Verbesserung der Resultate beitragen.